Die hl. Barbara

Wir sind in unserem ABC der Jugendheiligen beim Buchstaben B angekommen.  Da steht nun eine heilige vor uns, die es verdient, erwŠhnt zu werden, weil sie von verschiedenen StŠnden, z.B. von den Bergknappen, von den Glockengie§ern, von den Gefangenen, von den sterbenden als Schutzpatronin angerufen und verehrt wird und frŸher als eine der sogenannten 14 heiligen ãNothelferÒ ganz hoch in der Verehrung des glŠubigen Volkes gestanden ist.

Auch wisst ihr ja, dass sich an das Fest der hl. Barbara ein schšner Adventbrauch knŸpft: die Barbarazweige, die man am Fest der hl. Barbara (4. Dezember) in einer Vase ins Wasser steckt, damit sie zu Weihnachten aufblŸhen und dann an Christus erinnern, von dem es im Adventlied hei§t: ãEs ist ein Ros entsprungen aus einer Wurzel zart...Ò.

Von der hl. Barbara erzŠhlt nun die Legende, dass sie in Nikomedien in Kleinasien gelebt hat. Ihr Vater Dioskor soll ein reicher, sehr fanatischer Gštzenpriester gewesen sein, der sein Kind abgšttisch liebte. Wenn er verreiste, sperrte er Barbara jedes Mal in einen Turm ein, damit kein Unberufener ihr nahen kšnne.

Als der Vater Dioskor eines Tages von einer Reise wieder heimkam, sah er voll Befremden, dass in die Wand des Turmes ein drittes Fenster gebrochen worden war. Schnell trat er in Barbaras Zimmer. Da fand er auf der Marmorschwelle das von ihm gehasste Kreuzzeichen eingeritzt. Auf sein Fragen gestand Barbara freimŸtig, sie selbst habe das dritte Fenster anbringen lassen und das Kreuz in die TŸrschwelle eingeritzt, um sich so immer an das Geheimnis der Dreifaltigkeit Gottes und an die Erlšsung durch den gekreuzigten Sohn Gottes dankbar zu erinnern. Sie sei nŠmlich Christin geworden und werde das auch bleiben.

Der Vater wollte sie auf das hin auf der Stelle umbringen. Aber Barbara entkam ihm. Tags darauf wurde sie aber erwischt. Der Vater Dioskor schleppte sie vor den heidnischen Statthalter Martian zum Verhšr. Auf das furchtlose Bekenntnis Barbaras zum christlichen Glauben wusste der Statthalter keine andere Antwort als die Folterung. Er lie§ Barbara entkleiden und so lange mit Ochsensehnen schlagen, bis ihr zarter Leib eine einzige Wunde war. So lie§ man sie die Nacht Ÿber im Kerker liegen. In der Nacht aber soll Jesus Christus alle Wunden Barbaras geheilt haben. So dass sie am nŠchsten Morgen neu gestŠrkt wieder in den Kampf gehen konnte. Ihr Vater erwartete sie schon auf den Stufen des GerichtsgebŠudes. Auf ihr neues Bekenntnis zu Jesus Christus wurde Barbara neuen Qualen preisgegeben. UngerŸhrt schaute der Vater Dioskor dabei zu. Zuletzt soll er seine Tochter Barbara mit eigener Hand enthauptet haben.

Barbara war 20 Jahre alt, als Jesus Christus sie in seine Herrlichkeit rief. Es war wŠhrend der Christenverfolgung unter Kaiser Maximian I.

ErwŠhnt gehšrt noch, dass Barbara in der Zeit, in der sie im Turm von ihrem Vater eingekerkert worden war, durch einen Engel die heilige Wegzehrung erhalten haben soll. So wird sie in der christlichen Kunst nicht blo§ mit einem Turm, sondern bisweilen auch mit Kelch und Hostie dargestellt. Und weil sie selbst die Hl. Wegzehrung noch auf wunderbare Weise durch einen Engel empfangen dufte, wird sie auch als Patron der Sterbenden verehrt und dafŸr angerufen, dass auch wir in der Sterbestunde noch mit der Hl. Wegzehrung (mit der hl. Kommunion) gestŠrkt werden fŸr unsere Reise in die Ewigkeit.

Da gibt es aus Eisenerz in der Steiermark ein altes, schšnes, gereimtes Barbara-Gebet, das so lautet:

ãHeilige Barbara, du edle Braut, mein Leib und SeelÔ sei dir vertraut,

sowohl im Leben als im Tod

bewahre mich vor aller Not!

Hilf, dass ich vor meinÔ letzten EndÔ

Empfang das heilge Sakrament!

Bei Gott mir nur so viel erwirb,

dass ich in seiner Gnade stirb!

Den bšsen Feind weit von mir treib,

mit deiner Hilf stets bei mir bleib!

Wenn sich meinÔ SeelÔ vom Leibe trennt,

so nimm sie du in diene HŠndÔ,

behŸtÔ sie vor der Hšllenpein

und nimm sie in den Himmel ein! AmenÒ